Freitag, 28. November 2014

Canaima & Los Roques - Venezuela

17.11.2014: Am frühen Morgen waren fast alle der Gruppe pünktlich am Flughafen. Wir durften nur 10kg pro Person Gepäck mit nach Canaima mitnehmen. Das restliche Gepäck haben wir bei der Reiseagentur Gekko Tours vor Ort (Büro direkt im Flughafen) abgestellt. Steffi wurde noch einer intensiven Leibesvisitation unterzogen, während wir anderen ohne Zwischenfälle die Kontrolle passierten. Kurz danach folgte uns der Pilot. Zusammen mit dem Pilot ging es zu Fuß zu unserem Flugzeug. Jetzt hat jeder von uns Anwesenden verstanden warum wir nur 10kg Gepäck mitnehmen sollten. Unser Transportmittel nach Canaima war ein Propellerflugzeug mit sechs Sitzen.


Das Gepäck wurde hinter der letzten Sitzbank eingeladen. Für uns alle war der Flug ein Erlebnis, da das der erste Flug seiner Art für uns war. Für die einen war der Flug ein wundervolles und abenteuerliches Erlebnis, für die anderen war der Flug stark mit Ängsten und leicht panischen Aufschreien behaftet.




Am Ende sind wir nach ca. einer Flugstunde in Canaima am Flughafen gelandet. Nachdem der Papierkram (Nationalparkgebühren und Passkontrolle) erledigt war, ging es zu unserer Unterkunft – Campamento Venetour. Gerademal drei Minuten später waren wir bei unserer Unterkunft. Alles auf Canaima liegt sehr nah bei einander und kann mühelos fußläufig erreicht werden. Nachdem wir eingecheckt hatten, stellten wir schon mal die weichen für die Ausflüge. Am selben Tag ging es noch mit dem Boot zu den Wasserfällen die wir direkt von unserem Zimmer aus dem Fenster sehen konnten.


Wir sind mit Strümpfen auf dem glitschigen Gestein entlanggelaufen und konnten so hinter den Wasserfall laufen. Eine Gratisrückenmassage vom Wasserfall selbst gab es natürlich auch.



Danach ging es zu Fuß zu einem entlegenen Wasserfall. Der kleine Fußmarsch hat sich gelohnt. Der Wasserfall war zwar nicht ganz so stark, dafür wesentlich breiter und wir konnten zuerst auf seiner Spitze entlanglaufen und unter ihm durchlaufen.



Vom Ausflug zurück, war es schon an der Zeit sich für das gemeinsame Abendessen fertigzumachen. Frisch geduscht und gestylt freuten wir uns auf ein berauschendes Abendessen. Allerdings konnten unsere bescheidenen Erwartungshaltungen nicht eingehalten werden. Das Essen was wir auf zwei Gaskochern auf dem Roraima zubereitet bekamen, war hochwertiger und wesentlich geschmackvoller, als unser Dinner von Campamento Venetour. An einem Abend wurden nicht mal alle von uns satt. Am Ufer, nicht weit von uns, vernahmen wir die Geräusche von Musik und sahen verschiedenfarbige Lichter aufblitzen. Zeit für uns mal das Tanzbein zu schwingen. Mit einer Taschenlampe ausgestattet, folgten wir einem dunklem Pfad, bis wir kurz darauf an der Bar direkt am Strand antrafen. Nur wenige Drinks später sind wir völlig übermüdet ins Bett gefallen.

18.11.2014: Wenn wir schon mal bei Canaima sind, wollten wir selbstverständlich auch den höchsten Wasserfall der Erde aufsuchen – den Salto Angel oder auch bekannt als der Angel Falls. Es gibt zwei Möglichkeiten zum Salto Angel zu gelangen – per Boot oder Propellerflugzeug. Wir wählten aus Zeitgründen die zweite Variante. Normalerweise kostet der Flug pro Person 60$. Mit ein wenig Verhandlungsgeschick haben wir 40$ pro Person bezahlt. Großes Glück hatten wir mit unserem Piloten. Der Pilot hat aus dem Ausflug eine Show gemacht. Wie aus Filmen oder Computerspielen bekannt, sind wir direkt auf die Wasserfälle zu gebraust und kurz vor der Kollision darüber hinweggeflogen. Die ängstlichen Aufschreie und verzerrten Gesichtszüge gewisser Passantinnen haben den Piloten zu noch waghalsigeren Manövern angespornt.


So ist der Pilot nur ca. fünf Meter über dem Grund hinweggefegt. Wir sahen Boote und Dörfer aus der Vogelperspektive aus nächster Nähe.


An Höhe haben wir gewonnen, als wir den Salto Angel erreichten. Wir haben drei Runden um den Wasserfall gedreht, damit wir genug Chancen hatten ein schönes Bild zu knipsen.


Auf halbem Weg zerstäubt das Wasser insbesondere zum Ende der Regenzeit zu einer Wolke aus kleinen Wassertröpfchen. Wir ließen den restlichen Tag sonst sehr gemütlich angehen.

19.11.2014: Am Vormittag sind wir von Canaima nach Cuidad Bolivars geflogen. Nachdem wir unser restliches Gepäck abgeholt hatten ging es mit dem Auto weiter nach Puerto Ordaz.


Von Puerto Ordaz ging es dann leicht verspätet mit der Airline Conviasa weiter nach Caracas. Um halb neun sind wir in Caracas angekommen. Letztes Etappenziel war für eine Nacht das Hotel Ole Caribe. Wir haben den gesamten Tag damit zugebracht von Canaima nach Caracas zu gelangen.

20.11.2014: Ab nach Los Roques. Unser Flug nach Los Roques wurde zeitlich nach hinten verschoben, wie bisher jeder Flug in Venezuela. Doch in diesem speziellen Fall, zu unseren Gunsten. Statt um 3:30 Uhr abgeholt zu werden, konnten wir noch frühstücken und wurden dann gegen 6:30 Uhr abgeholt. Wir ließen unser Gepäck wieder aus Sicherheitsgründen einschweißen. Doch jetzt gab es die nächste Überraschung – die Airline stellt eine kleinere Maschine als geplant für den Flug nach Los Roques zur Verfügung. Jetzt darf jeder Gast nur 10kg Gepäck aufgeben, statt 15kg Gepäck. Also durften wir unsere eingeschweißten Koffer öffnen und mussten in Rekordzeit umpacken. Unser restliches Gepäck was nicht mit konnte, wurde von unserem Fahrer wieder ins Hotel Ole Caribe zur Aufbewahrung gebracht. Leicht verstimmt machten wir uns auf den Weg nach Los Roques. Alle Sorgen waren hier wie weggeblasen. Willkommen im Paradies.


Am Flughafen haben wir noch eine Gebühr für den Nationalpark abgeführt (250 Bolivars pro Person – ca. 2 Euro). Hinweis: Die Währung in Venezuela unterliegt einer starken Inflation. Zu diesem Zeitpunkt haben wir für 1 Euro – 125 Bolivars und für 1 US-Dollar – 100 Bolivars erhalten.

Danach wurden wir und unser Gepäck bereits in Empfang genommen. Wir folgten dem Gepäckträger zu unserer Posada. Die Posada Guaripete hat alle unsere Erwartungen im Bereich Service übertroffen. Zuerst wurden wir mit einem Schnellboot zu der naheliegenden Insel Francisqui gefahren.



Dort angekommen wurden uns drei Sonnenschirme aufgebaut und uns fünf Stühle hingestellt. Damit wir nicht verhungern und verdursten hatten wir zwei randgefüllte Kühlboxen. Eine Kühlbox war voll mit Eiswürfeln, verschiedenen Getränken und einem Obstsalat. Die zweite Kühlbox war gefüllt mit Crackern und einem Mittagessen. Dazu hatten wir einen wundervollen Sandstrand und klares Wasser. Wir verbrachten den Tag mit schnorcheln, schlafen, quatschen, spazieren gehen und chillen.


Wir wurden am späten Nachmittag wieder abgeholt. Zurück in der Posada wurde uns Kaffee, Tee, Saft und ein Snack kredenzt. Bis zum Abendessen wurde wieder auf verschiedenste Weise gechillt. Mit den einheimischen Kindern haben wir uns schnell angefreundet. Abends wurden wir dann Teil derer Spiele...



Das Highlight war das Abendessen. Wir wurden mit einem 4-Gänge Menü überrascht. Erster Gang – Thunfisch-Tartar, zweiter Gang – gegrillte Thunfisch-Gemüsespieße mit überbackener Brokkoli, dritter Gang – Filet vom Red Snapper mit Süßkartoffelpüree und der vierte Gang – ein leckeres Dessert.

21.11.2014 bis 24.11.2014: Der Tagesablauf wiederholte sich mit folgenden Ausnahmen. Wir haben noch die Inseln Madrizqui, Crasqui (mein persönliches Highlight: feinster Sand, lebende Korallenriffe – perfekt zum Schnorcheln) und Carenero besucht. Am Abend waren wir total erschöpft vom vielen Entspannen und Nichtstun. Hier ein paar Impressionen:








25.11.2014: Der Abreise- und Abschiedstag. Um 6:15 Uhr am Morgen hieß es Abschied nehmen. Nach 17 genialen gemeinsamen Reisetagen, viel der Abschied schwerer als Gedacht. Mit einem Kloß im Hals und vielleicht war auch die ein oder andere Träne dabei, verabschiedeten sich Steffi, Kurtle und Basti als unsere Reisegefährten. Jetzt waren wir wieder zu zweit. Manu und ich sind am Nachmittag zurück nach Caracas geflogen. Wir verbrachten noch eine Nacht im Hotel Ole Caribe – bevor wir uns auf die zweitägige Flugreise nach Hawaii aufmachten.

Zum Abschluss noch ein Gruppenbild. Gerne wieder!

Roraima Trekking - Venezuela


Hinweis: Dieser Post unterliegt aus gewissen Gründen mehr dem Stil einer Erzählung - frisch von Maui (Hawaii) gepostet, da es in Venezuela das WiFi nicht zugelassen hat, solch einen großen Post zu veröffentlichen

09.11.2014: Um 04.00 Uhr wurden wir zum Flughafen nach Merida gebracht. Wir verabschiedeten uns von der herzlichen Sonya. Das Gepäck kam diesmal unbeschadet am Flughafen in Caracas an, wo auch schon Steffi (Schwester von Manu), Kurtle (Cousin von Manu) und Basti (Freund von Kurtle) auf uns warteten. Nach der großen Begrüßung ging es gemeinsam mit dem Flieger von Caracas nach Puerto Ordaz weiter. Wir sind wieder mit Conviasa geflogen. Wie auch alle anderen Flüge zuvor hatte auch dieser Flug mit Conviasa Verspätung. So sind wir erst gegen 16.00 Uhr in Puerto Ordaz angekommen. Wir hatten noch einen 9 Stunden Roadtrip nach Santa Elena de Uairén vor uns. Die Fahrt wurde aus folgenden zwei Gründen noch zum Höllentrip: Steffi wurde mit einer schwachen Blase geplagt und unser aller Leben stand auf dem Spiel. Das hört sich vielleicht nicht tragisch an, aber die schwache Blase hat die Fahrt um einiges Verlängert und uns gezwungen an einem Militärstützpunkt den wir schleunigst zu passieren gesuchten, länger zu verweilen als geplant. Doch der Höhepunkt war der Ghostdriver. Mitten im Nirgendwo kommt uns auf unserer Spur ein Transporter entgegen geschossen. Als wir die Spur wechselten, wechselte auch der Ghostdriver wieder die Spur. Kurz vor dem Aufprall waren wir alle paralysiert. In sekundenschnelle manövrierte unser Fahrer den Jeep halsbrecherisch um den Ghostdriver seinen Transporter. Wir schossen lediglich gegen das Heck und lädierten die Fahrerseite von unserem Jeep. Den Jeep hat es erwischt, aber wir sind mit dem Leben davongekommen. Schlussendlich sind wir um 02.00 Uhr am Morgen in Santa Elena angekommen. Perfekt um am nächsten Tag den Aufstieg zum Roraima zu beginnen :-)

10.11.2014: Ein wenig übermüdet ging es zum sechstägigen Roraima Trip. Roraima Tepui - angeblich der älteste Punkt der Erde. Mit dem Jeep fuhren wir zu einem Dorf, nahe dem Roraima. Vor Ort wurde unsere Gruppe vorgestellt. Leider haben wir am frühen Morgen erfahren, dass unser englischsprachiger Guide kurzfristig abgesprungen ist (Todesfall in der Familie), weswegen wir einer anderen Gruppe zugeteilt wurden. Unsere Gruppe: vier Venezolaner, eine Niederländerin und fünf Deutsche (das waren wir). Schnell haben sich einprägsame Spitznamen für die Leidensgenossen gefunden. Die Reisebegleiter einmal anders vorgestellt:
- Society Lady: Eine Venezolanerin, die von Ihrem äußerlichem Erscheinungsbild, gerade aus der Disco kam und zufällig zum Roraima Trip dazugestossen ist. Spekulation: Sie hat eine Wette verloren und muss im Disco-Outfit den Roraima Trip überstehen. Sie arbeitet als Bankerin in Caracas
- Vene: Für den Trip der spanisch – englisch Übersetzer
- Safari 1 + 2: Das Pärchen war für einen Überlebenstrip ausgerüstet, konnten aber effektiv kaum mit dem Rest der Gruppe mithalten

Begleitet wurden wir von den Geschwistern Arno, Omar und Selma. Außerdem waren noch drei weitere Träger für das Essen, die Zelte und der mobilen Toilette dabei. Alle standen bereits in den Startlöchern als uns der örtliche Bundesbeamte nicht loslaufen lassen wollte. Der Grund: Es war schon so spät und Geld hätte er auch noch gerne. Also zog sich das noch eine Weile. 50 Bolivars pro Person und einem Eintrag in einem Registrierungsverzeichnis später konnten wir starten.

Am ersten Tag vom Roraima Trip sind wir 12km durch eine Art Savanne gelaufen.


Steffi und Basti hatten (fast) immer das Ziel fest im Blick





Wegen Fehlinformationen (angekündigte Flussüberquerungen) bin ich in Badehose 12 km durchgewandert :-)

Der erste Tag wird auch der Testtag genannt, weil gleich zu Beginn vom Tagestrip einige Hügel zu überqueren sind, die es in sich haben. Zum Einbruch der Dunkelheit erreichten wir unser Basislager.


So sieht das Basislager aus, wenn es noch trocken ist...

Leider war noch niemand von unserer Gruppe da und es fing in diesem Moment an aus allen Kübeln zu schütten. Mitten im Regen wurden die Zelte aufgebaut. Das Basislager war total überfüllt von Reisenden, weswegen nicht jeder vor dem Regen geschützt war :-) Mit nassen und verschwitzten Klamotten vertilgte unsere Gruppe als letztes, ganz ausgehungert, noch Spaghetti Bolognese. Danach ging es ins miefende Zelt - „Bett“.

11.11.2014: Wir sind gegen 05.00 Uhr aufgestanden. Am nahegelegenen Fluss konnten wir uns mit biologisch-abbaubaren Seife waschen.





Nach einem leckeren Frühstück (es gab Perico) machten wir uns auf den Weg. Der Trek hat sich stark gezogen. Unser Ziel war ein Basislager kurz vor dem Aufstieg vom Roraima. Auf der Wanderung hatten wir ständig den Roraima im Blick. Wir überquerten zwei Flüsse. Am einfachsten war die Überquerung in Socken. Nichtsdestotrotz sind nicht alle „trocken“ geblieben (Beweis ist auf einem Video festgehalten, aber ich habe es leider nicht hochladen können).
@Familie Bosch: Einfach mal den Kurtle darauf ansprechen. Mit Sicherheit zeigt Euch Kurtle gerne das Video :-)



Die Landschaft ähnelte gegen Ende einem Dschungel. Dann gab es ein Mittagessen. Nach der Körperpflege im Fluss wurde kurz darauf das Abendessen serviert. In diesem Basislager gab es keine wirklichen Sitzgelegenheiten, weswegen wir im stehen gegessen haben. Danach ging es schon ins Bett. Der Tagesablauf wiederholte sich die darauffolgenden Tage. Morgens gegen 05.00 Uhr aufstehen, einen oder mehrere Wanderungen und um 19.00 Uhr ging es total übermüdet wieder ins Zelt zum Schlafen.


12.11.2014: Wir hatten heute 1.000 Höhenmeter vor uns. So hat der Trek gleich zu Beginn sehr intensiv mit einem Anstieg begonnen. Wir mussten Arme und Beine bemühen, um den steilen Pfad hinaufzukommen.




Wir befanden uns jetzt mitten im Dschungel. Der Aufstieg hatte weniger mit einer Wanderung gemein. Es war vielmehr eine Kletterpartie. Doch als wir das erste Mal die Felswand vom Roraima berührten, tankten wir genug Kraft, um auch den restlichen Aufstieg zu bewältigen.



Kurz vor dem Gipfel forderte uns noch ein wassergetränkter Felsabschnitt heraus. Wir konnten kaum einen Fuß vor den anderen setzen und links von uns war nur Abgrund. Leider ist dieser Abschnitt, wegen seiner großen Herausforderung auch nicht mit einem Bild dokumentiert. Nach diesem Abschnitt konnte uns nichts mehr aufhalten. Nach nur kurzer Zeit, erreichten wir triumphierend und mit geschundenen Knochen die Spitze. Unsere Gruppe ergatterte noch einen Felsvorsprung, welcher uns zumindest ein wenig vor dem eisigen Wind in der Nacht schützen sollte. Der Temperaturunterschied war enorm. Noch vor dem Aufstieg lagen die Temperaturen knapp unter 30 Grad Celsius. Bei Nacht auf dem Roraima sank es bis auf 5 Grad Celsius.

Es wurde also kalt - klar wurde dann auch mal kurz (bei manchen auch länger) gekuschelt:



Es zog immer wieder Nebel auf. Als der Nebel sich kurzzeitig verzogen hatten, nutzten wir die Chance und gingen an den Rand vom Roraima um die Aussicht zu genießen.




13.11.2014: Am Vormittag ging es zum „Window“. Das „Window“ ist eine Aussichtsstelle mit einer Steinformation, was einem Fenster gleicht. Wir warteten bis sich der Nebel verzogen hatte und genossen die Aussicht.



Gerade noch völlig abgrundgefährdet ging es in Schlangenlinien über die mondähnliche Landschaft zu einem natürlichen Jacuzzi zum Baden.

Am Nachmittag sind wir gerade noch dem Regen entkommen und in eine Höhle. An der Decke der Höhle spiegeln sich goldene und silberne Farben. Zum Abschluss sind wir zu einem weiteren Aussichtspunkt gelaufen.



Für Trinkwasser war während des gesamten Trips übrigens auch gesorgt. Das Wasser kam direkt vom Berg und war bereits vom Sandstein gereinigt. Auch auf dem Berg haben wir uns bestens mit Trinkwasser versorgen können:



Immer wieder sind wir auf die natürlichen Kristalle gestoßen. Die Kristalle dürfen nicht vom Berg entnommen werden. Das Gepäck wird scharf kontrolliert. Falls doch etwas gefunden werden sollte, verliert der verantwortliche Tour-Guide seinen Job.



Beim Baden und an feuchten Gebieten sind uns die einzigartigen Frösche begegnet. Diese schwarzen Frösche leben scheinbar nur auf der Spitze vom Roraima. Wegen all dieser schönen Erfahrungen - kurz zusammengefasst: Der Aufstieg hat sich gelohnt!



14.11.2014: Heute stand uns der Abstieg bevor und Kurtle hatte Geburtstag. Wer wünscht sich in seinem Leben nicht auch mal auf dem Roraima seinen Geburtstag zu "feiern"?




Das war der Anfang vom Abstieg - noch strahlen alle...

Das wird ein harter Brocken. Schließlich sollten wir bis zum Basiscamp vom ersten Tag zurück laufen. Also was wir zuvor in zwei Tagen machten, sollten wir Heute an einem Tag bewältigen. Zuallererst ein deftiges Frühstück - zubereitet von Selma:



Zusätzlich hat es in der Nacht stark geregnet. Es hat so stark geregnet, das regelrecht neue Flüsse entstanden sind und zuvor kleine Bäche zu reißenden Flüssen wurden. Das bekamen wir gleich zu Beginn zu spüren, also wir den spiegelglatten Felsabschnitt überqueren mussten.



Doch in allem Überfluss musste uns der Regen auch noch im zweiten Abschnitt vom Abstieg begleiten. Wir alle waren bis zur Unterwäsche – patschnass.


Wir sind schon fast unten :-)


Endlich am Basislager vom ersten Tag angekommen, haben wir alle ein letztes Mal im Fluss gebadet und versucht der Körperpflege nachzukommen. Es wurde Zeit wieder in die Zivilisation zurückzukehren. Schließlich neigten sich die Luxusartikel wie Mückenspray, Fußdeo (ratet mal wer das mitgebracht hat), Feuchttücher und Kontaktlinsen dem Ende zu.

15.11.2014: Wir hatten endlich mal eine trockene Nacht. Jetzt wollte jeder nur noch nach Hause. Doch es machten sich Schmerzen in den Waden und Schenkeln bemerkbar. Basti wurde gezwungenermaßen zum einäugigen Wanderer, weil seine Kontaktlinse von 7,5 Dioptrien in die Wildnis entschwand, Steffi war mit über 85 Stichen überseht, Kurtle, Manu und ich hatten am Nacken eine Verbrennung ersten Grades (inklusive Hautverfall). Die Zombietruppe machte sich also auf zum letzten Trip.


Auch wenn alle Ihr bestes gaben, um auf dem Bild gut auszusehen, die Wirklichkeit sah anders aus :-)

Endlich in Santa Elena angekommen, gaben wir schnellstmöglich unsere Wäsche ab. Es kamen in Summe sieben Tüten Wäsche zusammen. Wir suchten eilig die Duschen auf und fanden uns nur wenig später im Restaurant als neue Menschen wieder. Nicht weil wir jetzt viel gepflegter und wesentlich menschlicher aussahen, sondern weil wir den Roraima in der Regenzeit besiegt hatten. Wir waren nicht mehr die Gleichen wie vor dem Aufstieg. Wir sind jetzt die Veteranen vom Roraima!


16.11.2014: Immer noch total überwältigt von den gesammelten Erfahrungen sortierten wir uns neu. Wir nahmen Abschied von der Posada und von den dort lebenden Hunden mit denen wir uns angefreundet hatten, sowie von Santa Elena selbst – denn heute ging es über den 9 Stunden Road-Trip zurück nach Cuidad Bolivars. Während des Road-Trip ließen wir die Erlebnisse Revue passieren und schmiedeten neue Pläne für Canaima. Nachdem wir in Cuidad Bolivars im Hotel da Gino Quartier bezogen hatten, ging es schon kurz darauf ins Bett.